Johanniskraut – Hypericum perforatum 

Das Johanniskraut wächst an Wegrändern, trockenen und mageren Wiesen und Brachland. Gesammelt wird es von Juni bis August und verwendet werden vorwiegend die Blüten. 

Die Pflanze ist das ultimative Sommerkraut und entfaltet die volle Wirkung rund um die Sonnenwende. Daher wurde es damals auch als Sonnwendkraut bezeichnet. Während der Christianisierung wurde das Kraut „umgetauft“. Johannis steht für Johannes den Täufer. Einer Legende nach, erschien die Pflanze erstmals aus Johannes Blut selbst, als er von Herodes enthauptet wurde und sein Blut den Boden traf. Zerdrückt man die strahlend gelben Blüten zwischen den Fingern, erscheinen seine Blutstropfen und verfärben die Finger blauviolett. 
  

Für die Druiden war die Pflanze das „goldene Kraut“. Die Kelten sahen darin die eingefangene Kraft der Sonne und die Anordnung der Blüten erinnerte sie an das heilige Zeichen der Druiden, das Pentagramm. 

Die Heilkräfte des Johanniskrauts 

Eine der wohl wichtigsten Heilkräfte des Johanniskrauts ist die antidepressive Wirkung. Laut Bühring wirkt das Kraut bei leichten bis mittleren Depressionen nachweislich genau so gut wie herkömmliche Antidepressiva. Wie funktionier das? Die Pflanze vermehrt die Neurotransmittermenge indem die Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin gehemmt wird – dadurch wird für eine längere Verweildauer im synaptischen Spalt gesorgt. Einfach gesagt, die sogenannten Glückshormone (Serotonin, Noradrenalin und Dopamin) bleiben länger im Gehirn, was sich wiederum Stimmungsaufhellend auswirkt.  

Eine weitere wichtige Kraft des Krauts ist die Wundheilung. Bei Verbrennungen und Narben wirkt ein Ölauszug aus Johanniskraut wahre Wunder! Dafür verantwortlich ist der Inhaltsstoff Hyperforin, dieser fördert die Regeneration der oberen Hautschicht. 

Worauf muss man beim Johanniskraut achten? 

Bei der Verwendung von Johanniskraut-Öl ist vor allem darauf zu achten, keine Sonnenbäder zu nehmen oder ins Solarium zu gehen, da Johanniskraut die Haut lichtempfindlich macht und es dadurch zu Pigmentflecken kommen kann. 

Darüber hinaus reguliert das Kraut den Hormonhaushalt, was zwar während der Wechseljahre ideal eingesetzt werden kann, aber unbedingt beachtet werden muss wenn man hormonelle Verhütungsmittel nimmt. Generell kann es bei der Einnahme von Johanniskraut zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, daher sollte dies zuvor immer mit dem jeweiligen Arzt besprochen werden.  

 

Quellen: 

  • Bühring, U. (2021). Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen - Anwendung - Therapie (5. überarbeitete und erweiterte Auflage). Karl F. Haug Verlag. https://doi.org/10.1055/b000000072 
  • Nicole Apelian & Davis Claude. (2022). Das verlorene Buch der Kräuterheilmittel—Die heilende Kraft der Pflanzen
  • Storl, C., & Storl, W.-D. (2019). Unsere grüne Kraft: Das Heilwissen der Familie Storl (1. Auflage). Gräfe und Unzer Verlag GmbH. 
  • Urbanovsky, C., & Le Scouëzec, G. (2020). Der Garten der Druiden: Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler (Genehmigte Lizenzausgabe). Nikol Verlag. 

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